Zwei Freunde aus ungleichen Verhältnissen

Mit zitternden Händen - Malin Persson Giolito

Der Nikolaustag im Stockholmer Vorort Rönnviken: Ein Schuss fällt, ein Junge, der 14-jährige Billy, wird getroffen. Was ist passiert? Wie konnte es so weit kommen? Und was hat sein bester Freund Dogge damit zu tun?

 

„Mit zitternden Händen“ ist ein Roman von Malin Persson Giolito.

 

Meine Meinung:

Der Roman besteht aus 64 kurzen Kapiteln sowie mehr als 20 weiteren Einschüben („Die Jungen“). Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. Eine Erzählebene umfasst das gegenwärtige Geschehen in einem Zeitraum von rund 18 Tagen. Darüber hinaus gibt es immer wieder Rückblenden.

 

Die Sprache ist anschaulich, atmosphärisch und überaus angemessen. Die Übersetzung von Thorsten Alms ist unauffällig.

 

Im Fokus stehen die beiden jungen Protagonisten. Billy und Dogge werden realitätsnah und mit psychologischer Tiefe dargestellt. Auch die übrigen Figuren wirken authentisch und ausreichend detailliert.

 

Aus inhaltlicher Hinsicht ist das Buch ein ungewöhnlicher Spannungsroman. Nicht nur der Kriminalfall an sich ist ein Thema. Es geht weniger um die Frage, wer warum genau geschossen hat, sondern mehr darum, wie Teenager derart auf die schiefe Bahn geraten können. Darüber hinaus stellt der Roman eine Art Gesellschaftsstudie dar. Er liefert viel Stoff zum Nachdenken und hat es mehrfach geschafft, mich zu berühren.

 

Auf den etwas mehr als 400 Seiten ist das Tempo nicht durchgehend hoch. Dennoch hat mich die Geschichte gefesselt. Die Auflösung empfinde ich als sehr schlüssig und glaubwürdig.

 

Das Cover ist ansprechend gestaltet und hat ein passendes Motiv. Der deutsche Titel ist nah am Original und ebenfalls eine gute Wahl.

 

Mein Fazit:

Mit dem Roman „Mit zitternden Händen“ hat mich Malin Persson Giolito nicht nur gut unterhalten, sondern auch emotional bewegt.