Eine rätselhafte Erbschaft und andere Merkwürdigkeiten
Für Grace Winters (72) kommt die Nachricht unverhofft: Die pensionierte Mathematiklehrerin aus England hat ein Häuschen auf der Insel Ibiza geerbt - von einer Freundin, die sie schon fast vergessen hatte. Wer war Christina van der Berg wirklich und wie ist sie zu Tode gekommen? Das versucht Grace auf den Balearen herauszufinden.
„Die Unmöglichkeit des Lebens“ ist ein Roman von Matt Haig.
Der Roman beginnt und endet mit jeweils zwei E-Mails, die als eine Art Prolog und Epilog verstanden werden können. Dazwischen befinden sich mehr als 100 kurze Kapitel. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Grace. Ein Großteil der Handlung spielt auf Ibiza. Die reich illustrierte Landkarte in den Innenklappen gibt einen guten Überblick über die dortigen Örtlichkeiten.
Der Schreibstil ist gewohnt anschaulich und mitreißend. Die humorvolle, ein wenig freche Erzählstimme hat mir sehr gefallen.
Protagonistin Grace ist eine interessante und sympathische Figur, deren Innenleben sich prima nachvollziehen lässt. Ein authentischer und psychologisch ausgefeilter Charakter.
Wieder einmal überrascht uns der Autor mit einer ungewöhnlichen und kreativen Geschichte. Mit seinen philosophischen Fragen und Impulsen entwickelt der Roman viel Tiefgang und bietet Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Dabei geht es insbesondere um die Unwahrscheinlichkeit und das Wunder des Lebens.
Auch diesmal hält die Story fantasievolle Elemente bereit. Anders als in seinen früheren Romanen wirken einige Passagen auf mich hier jedoch zu überzogen und abgedreht, was meinen Lesegenuss ein wenig geschmälert hat.
Auf den rund 400 Seiten bleibt die Geschichte fesselnd und unterhaltsam. Bis zum Schluss ist sie unvorhersehbar, originell und verblüffend.
Der deutsche Titel ist eng ans englischsprachige Original („The Life Impossible“) angelehnt und passt hervorragend. Auch das etwas stilisierte Cover, das optisch mit den anderen Romanen des Autors harmoniert, wurde übernommen und ist eine gute Wahl.
Mein Fazit:
Mit „Die Unmöglichkeit des Lebens“ liefert Matt Haig erneut eine kreative, tiefgründige und spannende Geschichte ab, die mir schöne Lesestunden beschert hat. Für mich ist der neue Roman allerdings nicht sein stärkstes Buch.